Kalender raus, neues Jahr! Ich habe dieses Jahr was besonderes. Statt des üblichen kleinen Taschenkalenders habe ich… einen anderen kleinen Taschenkalender!
Aber der hat es in sich.
Alles fing damit an, dass dieses Video meinen Weg kreuzte. Daniel von East of Awesome baut ein „Paper Phone“ in dem er die Funktionalität seines Mobiltelefons auf Papier überträgt: Kalender, Skizzenbuch, Listen, Navigation, Unterhaltung, Portemonnaie. Modular und 100% anpassbar an die eigenen Bedürfnisse. Super Idee! Vor allem dass er ein kleines Buch einbaut um etwas zu Lesen mitnehmen zu können finde ich klasse.
Und wie der Zufall es wollte lagen mehrere kleine Bücher oder Hefte mit ähnlichen Formaten auf meinem Schreibtisch. Mein letztjähriger Taschenkalender, mein Notizbüchlein, zwei Reclams mit Gedichten und der Gezeitenkalender. Wenn sich daraus nicht was bauen lässt!
Zuerst stellte sich die Frage, was in mein persönliches Paper Phone rein muss.
- Kalender, klar. Aber nicht so ein ausführlicher wie der übliche gekaufte. Eine straffere Wochenübersicht mit weniger Platz reicht aus. Das kann ich selber zusammen bauen, ausdrucken und als ein Heftchen mit vielleicht 10-12 Blatt binden. Da passen dann auch noch ein paar Listen, Tracker und ein Spielplan rein.
- Das Notizbuch. Das ist von Moleskin und dient zum Aufschreiben spontaner Gedanken, Pläne und kreativem Diesunddas.
- Ein Stift (Bleistift) muss irgendwo untergebracht werden.
- Vielleicht noch ein kleines Skizzenbuch, um mich zu motivieren unterwegs mehr zu zeichnen. Wobei das womöglich einen zusätzlichen Stift erfordert, was mir dann doch etwas zu aufwändig war.
- Platz für ein Reclam. Das passt auch vom Format ziemlich gut rein.
- Gummiband zum Verschließen drum und fertig!
Dieses Konzept mit den Gummischnüren unter die die einzelnen Hefte geklemmt werden ist ziemlich gut. Simpel und effektiv. Keine Buchbindeskills erforderlich.
Für den Einband habe ich SnapPap verwendet, ein Art wasch- und nähbare Pappe. Das kommt dem Korkmaterial im Video recht nahe, ist aber fester. Es hat eine angenehme Haptik, ist ziemlich robust und ich kann es bemalen, was auch interessant ist.
Der Kalender-Teil war das aufwändigste. Das Layout ist das eine, aber sich dann vorzustellen wie das jetzt auf mehreren Seiten angeordnet werden muss um nachher eine fortlaufende Wochenübersicht zu bilden, ist noch mal eine ganz andere Kategorie Hirnakrobatik. Das hatte ich etwas unterschätzt.
Beim nächsten Mal würde ich ein paar Sachen anders machen, aber so weit so gut. Die ausgedruckten Seiten habe ich mit einem Einband aus grüngrauer Pappe gebunden, das ergibt ein hübsches kleines Heftchen.
Für das Reclam habe ich eine Einschublasche vorgesehen. Die hat den Vorteil, dass dort auch elegant und unsichtbar die Gummibänder für den Stift und den Verschluss angebracht werden können. Dafür habe ich den Gummi jeweils auf ein kleines Stück SnapPap genäht und das dann festgeklebt.
Vorne befindet sich noch ein Einschub für lose Papiere. Die Kanten habe ich alle von Hand genäht (die Löcher dafür allerdings mit der Nähmaschine und einer stabilen Nadel ohne Faden „vorgestanzt“). Und das war es auch schon. Bei Bedarf können die einzelnen Hefte einfach ausgetauscht werden, so kann ich das Paper Phone auch über das Jahr hinaus nutzen. Da lohnt sich die Bastelarbeit doch!
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